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von Gilbert von Luck
Oft stellt sich uns Feuerwerksfreunden die Frage nach Feuerwerksvorschriften fremder Länder. Deren Vorschriften sind nicht nur für Urlaube oder Kurzaufenthalte interessant, sondern auch im Vergleich zu unserem Recht und den bei uns verkündeten Weisheiten über die Gefährlichkeit des Feuerwerks, die Notwendigkeit der Vorschriften u.s.w.
Gerade Berufspyrotechniker mahnen bei uns strenge Vorschriften an. Scheinbar wollen sie damit Ihre wirtschaftliche Situation sichern. Ihr Gedankengang erscheint mir dabei kurzsichtig. Auch in Ländern in denen der Kl. IV entsprechendes Feuerwerk frei zugänglich ist, sind es Berufsfeuerwerker, die Feuerwerke durchführen. Schließlich haben nur sie die Erfahrung und die Kenntnisse, um statt einer fröhlichen Abbrennerei ein beeindruckendes Feuerwerk aufzuführen. Dazu gehören schon die genaue Kenntnis der Effekte und choreographische Fähigkeiten. Außerdem muss der Feuerwerkskunde sein Feuerwerk ja irgendwo kaufen. Ab einer bestimmten Summe werden das professionelle Abbrennen, die nötigen Anmeldungen und Sicherheitsmaßnahmen gewiss im Kauf des Feuerwerks eingeschlossen sein.
So führen die Bemühungen deutscher Berufsfeuerwerker, strenge Vorschriften zu fordern und durchzusetzen sowie ständig die angebliche Unfähigkeit von Amateurfeuerwerkern und die Gefährlichkeit von Amateurfeuerwerken zu betonen vielleicht nur zu einer allgemein feindlichen bis verängstigten Stimmung gegenüber Feuerwerk. Diese nimmt in Deutschland immer mehr zu. Die Aufrufe zu Spenden statt Feuerwerk, die zunehmenden Verbote (18-Jahres-Begrenzung, Verkaufszeitbegrenzung, Doppelschläge, Luftböller, DDR-Feuerwerk, aufsteigende Feuerkreisel, Schwärmer, sonstige Pyro-Munition bzw. deren Verwendung und demnächst Luftheuler) sollten langsam alle Feuerwerksfreunde beunruhigen und zu Gegenmaßnahmen, insbesondere Aufklärung und Propaganda sowie zur Wahrnehmung ihrer verbliebenen Rechte herausfordern. Leider ist oftmals das Gegenteil der Fall. In anderen Foren machen sich Feuerwerksfreunde (?) für noch stärkere Einschränkungen stark.
Der Vergleich zu anderen Ländern wirkt bezüglich der in Deutschland von den Medien verbreiteten Einstellungen recht befremdlich. Polen, Tschechen und Belgier beispielsweise sind uns ethnisch so sehr verwandt, dass wir mit Sicherheit davon ausgehen können, dass sie nicht durchschnittlich über dickere Haut oder festere Knochen verfügen als wir. Wieso sind entsprechende Feuerwerkskörper dann nur für Deutsche so gefährlich? In Belgien, der Tschechischen Republik oder Polen sieht man deren Gefährlichkeit offenbar ganz anders. Und in der Tat haben diese Länder beispielsweise, wie wir auch, allgemeine Wehrpflicht und trauen ihren Bürgern somit den Umgang mit viel gefährlicheren Gegenständen als Feuerwerkskörpern zu. Man hört auch niemals, dass Polen, Tschechen, Flamen oder Wallonen sich massenweise Hände und Finger absprengen oder die Hütten in die Luft jagen würden. Wir aber dürfen mit 17 zur Bundeswehr, jedoch nicht zu Silvester einen Harzer anreiben! Wenn ich einen Polenböller auf den Boden stelle, mit gestrecktem Arm entzünde u. mich rasch entferne, unterliege ich kaum einer Verletzungsgefahr. Ich habe in Nachbarländern schon hunderte solcher Böller losgelassen. Aber natürlich ist ein Polenböller gefährlich - ein Küchenmesser auch. Wann werden uns schneidende Messer verboten? Im Straßenverkehr kommen in Deutschland jährlich ca. 6000 Menschen ums Leben. Wann wird das Autofahren verboten? 16 1/2 Tote fordert der Straßenverkehr durchschnittlich täglich. Zu welchem Silvester sind so viele Menschen durch Feuerwerk umgekommen? Die Bestrebungen, uns zunehmend zu entmündigen, vor uns selbst zu beschützen und uns in Watte zu verpacken werden sich m.E. kontraproduktiv auswirken. Wer den Umgang mit Gefährlichem nicht erlernt, wird eher Schaden nehmen. Nicht alle Gefahrenquellen lassen sich aus dem Alltag verbannen. Als nächstes wird man wohl Kindern unter 12 Jahren verbieten, Kl. I- Feuerwerk abzubrennen. Statt also von ihren Eltern behutsam ans Feuerwerk herangeführt zu werden, dürfen sie sich dann zum 12. Geburtstag an Wunderkerzen die Hände verbrennen und ihrem Kumpel den Bodenwirbel in die Kapuze stecken. Den Einzelhändler, der einem 11 1/2-Jährigen einen Goldregen verkauft hat, kann man endlich bestrafen, wie auch den Vater, der seine Kinder unter seiner Aufsicht Kl. I-Artikel abbrennen lässt. Das klingt unglaubwürdig? Für Kl. II ist das bereits die geltende Rechtslage! Und warum das alles? Weil sich hunderte kleiner Kinder an Kl I-Feuerwerk verletzen? Das wäre mir neu!
Doch nun genug der bitteren Worte. Ich will damit ja einerseits wachrütteln und andererseits Argumente zur Verfügung stellen. Kommen wir zu den Vorschriften fremder Länder. Ich habe sie größtenteils nur stichpunktartig in Erfahrung bringen können und werde sie entsprechend stichpunktartig auflisten. Was ich offen lasse, nicht nenne, weiß ich nicht. Ich habe es nicht herausfinden können.
533 Kommentare zu Feuerwerk in anderen Ländern
»@Gast: Die gibts schon lange, man muss nur wissen welche.«
»@Gilbert: Seit wann gibts in Deutschland ordentliche ZUGELASSENE Böller????«
»@ Gilbert: Kurze Frage, ich fahre bald nach Kroatien in den Urlaub, und wollte dich fragen, ob du mir über die dort herrschenden Regelungen bezüglich Abgabe, Abbrennen sowie Ausfuhr noch etwas sagen kannst. Danke im Vorraus! Mfg BCF«
»da hast du recht!«
»in welchem geschäft in frankreich gibts ganzjährig böller? kann es mir bitte einer sagen?«
»Guten Tag....Kann mir jemand sagen ob diese Firma Feuerwerk in die Schweiz liefert?Vielen dank für die Information«
»Es gab auch 2010 ordentliche Böller zu erwerben, die zugelassen waren bzw. sind. Die China-Böller gehörten aber nicht dazu.
Ein Bericht mit Vergleichsergebnissen wird demnächst bei der Gruppe erscheinen.«
»Die meisten kaufen Böller nur , weil sie es schon immer gemacht haben .
Die Normalos sehen den billigen Preis und kaufen , egal ob qualitativ hoch oder totaler Schrott .
Wenn wir nur einen Böller hätten , der an die alten Böller rankommt, die noch mit Papier gewickelt waren , wäre alles in Ordnung .
Stattdessen schlagen wir uns mit Diamond D´s durch , die zwar laut sind , aber kein Vergleich zu den früheren .«
»Da gebe ich dir recht. Ich beneide die Österreicher um die Original WECO Corsair 1309 Reibkopfknaller aus deutscher Produktion. Klein, macht keinen Dreck und rummst ordentlich! Aber leider in BRD verboten. Statt dessen importieren wir lieber den ganzen Chinamüll der mit Tonerde vollgestopft ist und nur verpuffen. Aber so ist das halt. WECO sehr gute Knaller ... zu gut für deutsche deshalb werden die guten exportiert. Oder wenn man sieht wie es Silberhütte und dem original Power Cracker ergangen ist ... echt traurig unsere bevormundenden Behörden. Wer einen Knaller kauft will auch einen Knall hören und keinen verpuffer! Wer keinen Knall hören möchte, soll keine Knaller kaufen! Egal ... wir können es nicht ändern.«
»Nur hätte man hier in Deutschland gerne mal einen Knallartikel , der annährend an diese 120 Dezibelgrenze kommt .
Da musste man aber ein wenig mehr Geld für ausgeben , und das wäre für die dt. Hersteller und die Kunden , die diesen Artikel dann kaufen , fatal . ( Ironie lässt grüßen )
Hauptsache man hat hier in D billiges Zeug , ob das nun knallt oder nicht oder ist doch egal , aber man macht das aus Tradition , nicht deswegen , weil der Artikel besonders hochwertig ist .
Armes , armes Deutschland ..«
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