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Wie in fast jedem Jahr, hat mich auch 2006, die für mich schon so berühmte Postneujahrsdepression erwischt. Vielleicht ist sie dem einen oder anderen auch nur allzu gut bekannt und er erlebt diese für sich selbst auch jedes Jahr wieder!? Als Feuerwerksfreund lebt man das ganze Jahr zum Jahreswechsel hin. Man hangelt sich von einem Feuerwerk zum nächsten Auslandsbesuch und stimmt sich bei nur jeder denkbaren Gelegenheit auf das nächste Silvester ein. Nur wenn dann alles so schnell vorbei ist, heißt es wieder ein Jahr warten. So ist es mir auch wieder beim letzten Jahreswechsel ergangen. Die gesamte Lebensenergie konzentriert sich bei mir, gerade zum Jahresende hin, genau auf diese Zeit, auf diese eine Woche, auf diesen bestimmten Tag, bis hin zur Stunde null. Bereits Monate extremster Anstrengung durch das Packen der Pakete, steckten mir in den Knochen, als ich mit den Vorbereitungen für den Laden begonnen habe. Das Bild zeigt einen Teil der fertig verpackten Bestellungen am Abend vor der Hauptabholung.
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An Schlaf und Erholung war in der gesamten Zeit nicht zu denken. Für Freundin und Familie, insbesondere in der Weihnachtszeit, keinen Raum frei machen zu können, stellte das Veständnis für meine Berufung immer wieder auf harte Proben.
So gelang es aber, neben kleineren Schwierigkeiten, den Laden in Berlin Weißensee, noch bis tief in die Nacht vor dem ersten Verkaufstag, fertig einzurichten. Die letzten Plakate wurden angebracht und auch diverse Feuerwerksvitrinen aufgehängt. Die Nacht zum 29.12.05 war dann freilich nicht mit viel Schlaf verbunden. Schon um 6.30 Uhr hieß es wieder raus aus den Federn. Mein erster Weg führte mich zum hiesigen Pfennigpfeifer, wo sich wie jedes Jahr eine ansehnliche Schlange bildete. Kleinere Mogelpackungen, wie z.B. Weco D-Böller Schinken für 2,49 €, wo letztlich aber nur 40 Böller statt üblich 80 Böller drin waren, schrecken die Kunden nicht ab, dort ordentlich einzukaufen. Ich klebte mir kurzerhand eines meiner Werbeposter hinten auf den Rücken und befestigte ebenfalls im gesamten Umkreis von Pfennigpfeifer weitere dieser Plakate. Es dauerte nicht lange und ich wurde von interessierten Menschen zum Anhalten gebracht, so dass sie die Adresse meines Ladens vom Rücken entnehmen konnten.
Es verging ca. 1 Stunde, so dass ich gegen 7.30 Uhr im noch dunklen, sehr verschneiten Berlin bei meinem Laden ankam. Es folgte für mich ein Anblick, der mich zu einer Aussage bewegte, die nicht jeder verstehen kann: "Das ist ja wie im Osten", denn es hatten sich bereits mehr als 20 Leute vor dem Laden eingefunden, um die Ersten zu sein. In der Folge brannte förmlich die Luft. Ich schätze, dass ca. 50-60 Personen in den Laden gepasst haben. Eine Schlangenstruktur war wahrlich nicht mehr zu erkennen. Von draußen versuchten die Leute weiterhin in den Laden zu kommen und bis ca. 14.00 Uhr des ersten Verkaufstages war es immer noch sehr vielen Menschen nicht erspart geblieben, draußen anstehen zu müssen. Einige Eindrücke haben wir mit Fotos festgehalten. Zu diesen Zweck haben wir in der Rubrik "Museums-Galerie" eine eigene Galerie angelegt und zeigen dort etwas mehr als 30 Bilder.
Wer nicht die Möglichkeit hatte, unseren Laden in Berlin zu besuchen, hat sicher was verpasst. Ich möchte mich auch an dieser Stelle bei allen, die da waren, nochmals herzlichst bedanken. Besonderer Dank gilt meiner Freundin und meiner Familie, die sich ohne Zögern bereit erklärt haben, zu helfen. Auch ein Dank an jene Kunden außerhalb von Berlin, die extra aus Straußberg, Hamburg und sonst wo her angereist waren.
Die beiden Folgetage waren hingegen etwas ruhiger. Der Laden war weiterhin gut besucht, aber ich fand endlich etwas Zeit, mir andere Geschäfte anzusehen. Neben dem Verkaufen, das mir unheimlich viel Spaß macht, gehe ich noch viel lieber selbst in Feuerwerkläden, um dort in Berührung mit Raketen und Fontänen zu kommen. Mit etwas Glück ist es dann auch mal möglich, etwas Altes zu entdecken.
Am 31.12.05 musste dann nach Möglichkeit das meiste raus aus dem Laden. Gerade zum Verkaufsschluß wurden großzügige Paketpreise angeboten. "Wieviel bitte? 50 €? Kein Problem!" Kiste her und rein mit zahlreichen Verbundfeuerwerken und Knallartikeln. Gegen 15.00 Uhr war dann Schluß. Ich selbst musste dann noch schnell zusehen, dass ich meine bereits gepackten Kisten mit Eigenbedarf ins Auto bekam. Danach fuhren wir noch in ein Restaurant. Punkt 17.00 Uhr bei einem Freund in Berlin-Tiergarten angekommen, zündeten wir die ersten Fontänen und Leuchtraketen. Erst Schlag 18.00 Uhr war das Knallen in Berlin erlaubt, so ging dann aber auch das bunte Treiben los und artete wie fast immer in einer endlosen Böllerei aus. Schon gegen 19.00 Uhr sah der von mir favorisierte Hauseingang aus, als sei Silvester schon vorbei.
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Zu 23.00 Uhr wollte ich dann bei meiner Familie in Berlin Pankow Heinersdorf sein, um dort gemeinsam mit meiner Freundin das neue Jahr zu begrüßen. Ich empfinde es als Luxus, sich die Zeit nehmen zu können, an diesem Tag, um diese Uhrzeit im Auto zu sitzen, selbst nicht fahren zu müssen und die Stadt genießen zu können. Überall rauschten Raketen, ich erhaschte einen Effekt nach dem anderen und wiegte mich im Böllerklang.
Um 0.00 Uhr wurde ich dann noch Zeuge, wie auf dem TV-Sender ZDF das WM Jahr 2006 begrüßt wurde. Es wurde mir zuteil, diesen TV-Auftritt ein wenig zu unterstützen, indem die Feuerwerksvitrine an das ZDF eine kleinere Menge Comet Bonfireraketen lieferte, welche einen runten Plastikkopf trägt, den man zu einem Fußball umbemalt hatte. Eine dieser Raketen wurden dann von einem freundlichen Sportmoderator des ZDF live und nur wenige Sekunden nach Mitternacht gezündet. Mir stand eine Träne im Auge!
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Es war mittlerweile 2.00 Uhr und das eigenhändige große Verschießen ganzer Arsenale war bereits vergangen aber nicht vergessen. Mein Weg führte mich zurück nach Tiergarten, wo sich auch bereits einige andere Forumsmitglieder und Freunde eingefunden hatten. Unglaublich, was wir noch alles so bis ca. 6.00 Uhr verballert haben. Der Straßenkiller 2005 geht absolut an die Aquila und den Bangshooter - unglaublich was uns das für einen Spaß bereitet hat.
01.01.2006, das erste Mal nach langer Zeit wieder ausschlafen. Es war schon fast wieder dunkel, als ich am Neujahrstag aus dem Bett kam. Aber die schöne Zeit war für mich noch nicht vorbei. Ich hatte mir für diesen Tag ein paar ruhige Feuerwerksmomente vorgenommen. Ganz entspannt ohne Zeitdruck wollte ich einiges auf Film bringen. So waren zwar am Vortag schon einige Videos entstanden, aber ich hatte noch zahlreiche Comet-Raketen und Leuchtfeuerwerk, das unbedingt als Produktvideo festgehalten werden wollte. So traf ich mich mit ein paar Freunden und wir genossen so gemeinsam noch die letzten Stunden des ausklingenden Jahreswechsels.
In den folgenden drei Tagen hatte ich leider noch keine Freizeit. Die Anspannung ging weiter. Der Laden musste aufgeräumt werden, die ganze Dekoration musste entfernt werden, das restliche Feuerwerk in Kisten verpackt und abtransportiert werden. Nochmal ging alles in allem eine Woche ins Land. Doch dann, dann endlich war Ruhe. Natürlich war Feuerwerk weiterhin immer ein Thema und Bestandteil meines Lebens, auch verging nur wenig Zeit bis zum nächsten Auslandsbesuch, der gleich wieder Gelegenheit zum zündeln bot.
Im Großen und Ganzen war ich ziemlich platt und machte so ziemlich gar nichts. Zuviel Energie hatte die Silvesterzeit in Anspruch genommen. Täglich erinnerte ich mich an die Nacht der Nächte. Ich genoß immer noch den Geruch von Silvester, der die Straßen säumte. Mit den Wochen und Monaten nahm dieser Geruch spürbar ab. Eine Umverpackung von C-Böllern bei mir auf dem Hof erfreute mein Herz beim täglichen Verlassen des Hauses. Als jemand diesen entsorgte, ihn vermutlich in den Papiercontainer geschmissen hatte, holte ich ein neues Umpack, um den Hauch von Silvester am Leben zu halten.
Direkt vor meiner Haustür stand ein schwedisches Auto, welches an Silvester mit sehr vielen D-Böllern beschmissen worden war. Die Böller lagen seither auf der Motorhaube und auf dem Dach des Autos, auch hier blickten meine Augen täglich erfreut hin.
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So verging die Zeit der Erholung. Der harte Winter ließ das Vergangene noch so nah scheinen und mit einmal war es März, wenig später "April 2006" und ein für mich erschreckendes Erlebnis ließ mich meinen Winterschlaf beenden. Denn es war der Tag, wo ich vor die Tür trat und die Böllerreste vom Auto verschwunden waren.
Jetzt heißt es wieder ran! Firmen wie Weco und Nico haben längst ihre Neuheiten präsentiert. Erste Eindrücke konnten schon gewonnen werden. Wir arbeiten seither mit Hochdruck am Shopsystem, wer jetzt auf der Startseite nach unten scrollt, wird künftig über die neusten Produkte informiert. In Kürze kommt die Videofunktion für die Museumsgalerie, in der wir für fast alle DDR-Artikel ein Video parat haben werden. Natürlich kommen auch normale Produktvideos. Ingesamt haben wir über 100 neue Filmchen. Teilweise zeigen wir in einem Film ganze Sortimente. Es warten zahlreiche neue Produkte, die online gehen wollen. Wir haben unzählige neue Raritäten. Die Böllerraritäten werdes dieses Jahr maßlos verstärkt. Hier mal ein kleiner Einblick in die bunte Palette der anstehenden Neuerscheinungen.
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Natürlich wird es auch wieder eine Sommeraktion geben. Diese könnt ihr Anfang Juni erwarten. Den Schwerpunkt werden wieder deutsche Artikel zu kleinen Preisen bilden. Insbesondere Nico Raketen aus deutscher Herstellung und auch wieder einmalige Zusammenstellungen mit besonders seltenen Exemplaren warten auf euch. Ferner werden wir dieses Jahr das Vorschießen der Fa. PyroArt besuchen, wo wir hoffen, die ersten Neuheiten filmen zu können. Das Warten hat sich also gelohnt. 2006 wir sind da!
Mit freundlichen Grüßen
Julius Nowottnick
www.feuerwerksvitrine.de
17 Kommentare zu April 2006!
»Oder die andere Person die am selben Abend so laut brüllte...das Sie vor Wut fast nach vorne umgekippt wäre..Person X interessierte das nicht und meinte nur zu mir lass dich nicht aufhalten..geht alles von unser wertvollen Zeit ab :o)
So muss dat sein!!!!
Und dann die Meckerfritzen an den Scheiben hängend sehen wenn mal eine schöne Batterie gezündet wurde...pfff so was haben wir gerne.«
»Da kam doch noch gegen 3 Uhr eine hübsche Blonde, die meinte, wir sollten lieber nicht hier, sondern da knallen oder so, denn sie wohne hier.
Sie sagte dann: "Das ist immer so laut!"
Ich strahlte sie an und entgegnete: "Ja, schön, nicht?"
Seltsamerweise begann sie dann zu kreischen, dass man mit mir ja überhaupt nicht reden könnte. Tobend und zeternd zog sie von dannen.
Dabei wollten wir ihr doch nur eine Feude machen!
Es ist schon ein bisschen strapaziös, sein Recht, Silvester Feuerwerk machen zu dürfen, immer wieder neu erkämpfen und durchsetzen zu müssen.
Egal - niemals aufgeben!«
»Hallo,
ja so muss dat sein.
Also an den Hauseingang kann auch ich mich noch gut erinnern!!
An diesem Silvesterabend war einfach alles Klasse.
Ok eine Situation nicht auf die wie hier aber nicht weiter eingehen sollten :o)
Ich sehe immer noch die Nachbarsfrau brüllen...einfach herrlich.
Die dachte halt das Silvester erst ab 0:00 geballert werden darf.
Kann man nix machen.
Weiterhin Gut Schuss und auf ein erfolgreiches Jahr 2006!!!«
»Hoppla, der Verweis ist nicht korrekt erschienen. Hier der Nachtrag:
http://groups.yahoo.com/group/amuefeuerwerk/«
»Ein gelungener Bericht!
Es macht Spaß, so etwas zu lesen und in der Erinnerung zu schwelgen, in Vorfreude auf Silvester 2006!
Ich rege an, den Text auch auf der Feuerwerksgruppe bei Yahoo zu veröffentlichen. Besonders begeistert hat mich das Hauseingangsfoto.
Weiter so! ;-)
Gruß, Gilbert«
»Hallo Julius,
echt toller Bericht!
Deine "Depressionen" kann ich gut nachvollziehen ;-)
Wird bestimmt eine klasse Saison werden!
Deinen Umkarton C-Böller und das zugeböllerte Auto kenn ich ja allzugut, schade, dass das Auto gereinigt wurde :-(
MfG Sascha«
»echt doll freu mich schon auf die sommeraktion werd widder ordenlich zuschlagen und die neuen vidiossind sicher auch doll
MACHT WEIDDER SO
EUER Dr.Böller«
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